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Bundesfachtagung Erziehung zur Aufgabe

12. November 2019 - 13. November 2019

PROvention

 

 

Bundesfachtagung

Erziehung zur Aufgabe

Kindheit und Extremismus

12.11.-13.11.2019| Kiel

Nach der Hochphase des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Syrien und Irak kehrten und kehren seit dessen Zurückdrängung vermehrt Menschen nach Deutschland zurück. Diese sind einst ausgereist, um sich der Terrormiliz anzuschließen und diese zu unterstützen. Spätestens mit der öffentlichen Debatte um die Rückkehr mehrerer Frauen und Kinder entflammte auch in Deutschland eine Diskussion um die Kinder, die in religiös-extremistischen Familien aufwachsen. Die Spannweite reicht dabei von Kindern, die in Deutschland in solchen Familien aufwachsen bis hin zu Familien, die zusammen ausgereist sind oder Kinder, die im Kriegsgebiet geboren wurden. Unterschiedliche Institutionen und Fachkräfte sehen sich zum Teil vor neue Herausforderungen gestellt. Wie stellen sich die Sozialisationsbedingungen für diese Kinder dar, welche Annahmen und Erfahrungen liegen vor? Wie ist umzugehen mit rechtlichen Spannungsfeldern zwischen Glaubensfreiheit, Eltern- und Kinderrechten und welche Rolle kann Kindeswohlgefährdung in diesen Kontexten spielen? Wie können Zugänge zu solchen in der Regel relativ geschlossenen Familiensystemen geschaffen werden? Und welche Möglichkeiten gibt es, im Besonderen die Kinder zu stärken?

Diese und weitere Fragestellungen stehen im Fokus der Fachtagung „Erziehung zur Aufgabe – Kindheit und Extremismus“. Dabei stehen der Austausch und die Erfahrungen verschiedener Fachdisziplinen im Mittelpunkt. Neben Vorträgen zu spezifischen Sozialisationsbedingungen in salafistisch geprägten Familien und der Situation und dem Umgang mit zurückgekehrten Familien aus Kriegsgebieten des sogenannten IS wird ein Blick auf Möglichkeiten zur Stärkung der Resilienz betroffener Kinder gegeben. In Diskussions-Panels bekommen die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit eigenen Fragen und Erfahrungen mit unterschiedlichen Expert_innen in den Fachaustausch zu gehen. Vertiefende Workshops bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit einzelnen Schwerpunkten auch fachübergreifend intensiver auseinanderzusetzen.

 

Programm

Tag 1

11:15 Vortrag 1: Aufwachsen in salafistisch geprägten Familien: Zwischen Risiken und Ressourcen
12:45

Panels: Runde 1

1) Thesen zur psychischen Entwicklung von Kindern radikal-salafistisch beeinflusster Familien
2) Sicherheitsperspektive auf Herausforderungen und Bedarfe
3) Perspektive aus Sicht von Präventions- und Beratungsstellen auf Herausforderungen und Bedarfe
4) Perspektive der Schulen auf Bedarfe und Herausforderungen

14:45 Panels: Runde 2
16:00 Podium mit Panel-Expert_innen

 

 

Tag 2

9:00 Vortrag 2: Zur Situation und zum Umgang mit Rückkehrer_innen und
Kindern aus Kriegsgebieten des sogenannten „Islamischen Staates“
11:15

Vertiefungsworkshops

1) Mögliche Aspekte einer Kindeswohlgefährdung bei rechtsextremer Erziehung
2) Kindheit in sogenannten Sekten und Psychogruppen
3) Kindersoldaten – Perspektiven für das Leben von ehemaligen Kindersoldaten
4) Geschlechter- und Rollenbilder im Rechtsextremismus und religiös begründetem Extremismus
5) Der Umgang mit Rückkehrerinnen und Rückkehrern im EU-Vergleich

16:15 Extremismus in der Kindheit als Risiko? Resilienz- und Resilienzförderung als
übergreifender Lösungsansatz

 

 

 

Details

Beginn:
12. November 2019
Ende:
13. November 2019