Sexualisierte Gewalt und der „Islamische Staat“
Hintergründe für den Umgang mit Rückkehrer*innen in Deutschland
In diesem Beitrag erörtern Hanna Baron und Solomon Caskie zunächst, wie sich sexualisierte Gewalt durch dschihadistische Täter*innen des „IS“ darstellt und welche spezifischen Formen und Ausprägungen sie in den letzten Jahren angenommen hat. Im Anschluss daran wird dargestellt, welche Funktionen und Ziele der Einsatz sexualisierter Gewalt in kriegerischen Konflikten erfüllt. Ebenfalls wird in diesem Beitrag untersucht, inwiefern diese Art der Gewalthandlungen strategisch eingesetzt wurde und mit welchen Rechtfertigungen und Begründungen sich die Anhänger*innen des „IS“ gegenseitig motivierten und in ihrem Handeln bestärkten. Auf diese Weise kann das Profil „dschihadistische Täter*innen“ um spezifische Komponenten erweitert werden, und dieses Hintergrundwissen kann für die praktische Arbeit mit Rückkehrer*innen genutzt werden, wohl wissend, dass es sich um ein Spannungsfeld mit wenig praktischen Erfahrungswerten handelt. Das abschließende Kapitel des Beitrags beschäftigt sich daher mit denjenigen, die sich aus Deutschland dem „IS“ angeschlossen haben und mittlerweile zurückgekehrt sind oder es anstreben, denn auch bei dieser Gruppe kann davon ausgegangen werden, dass mehr als nur einzelne Personen als Täter*innen in sexualisierte Gewalt involviert waren. Da allerdings eher nicht davon auszugehen ist, dass sie für entsprechende Taten angeklagt oder verurteilt werden können, wird erörtert, welche Herausforderungen und Risiken, aber auch Chancen sich deshalb für die praktische, zivilgesellschaftliche Beratungsund Distanzierungsarbeit ergeben und wie ihnen möglicherweise begegnet werden kann.
Der Artikel befindet sich auf den Seiten 54-69 in der Publikation SCHNITT:STELLEN 2.0 und ist direkt als pdf abrufbar. Den Link zu der Publikation finden Sie hier.