- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Bundesfachtagung „Religiös begründeter Extremismus“
11. Dezember 2017 - 12. Dezember 2017
PROvention
Bundesfachtagung
Religiös begründeter Extremismus
Die müssen doch verrückt sein!
11.12.-12.12.2017| Neumünster
Psychische Störungen sind kein Einzelschicksal. Fast jeder dritte Mensch leidet Schätzungen zufolge mindestens einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung. Risikofaktoren sind beispielsweise Diskriminierungserfahrungen, persönliche Lebenskrisen und Traumata. Auch Alkohol- und Drogenmissbrauch erhöhen die Prävalenz. Bei Jugendlichen kann die Trennung der Eltern oder der Verlust eines Familienangehörigen die Entwicklung einer psychischen Störung auslösen. Dieselben Faktoren können auch dazu führen, dass junge Menschen sich der salafistischen Szene anschließen und sich möglicherweise radikalisieren. Psychische Störungen und religiös begründeter Extremismus sind dennoch voneinander unabhängig zu betrachtende Phänomene. Mit dieser Fachtagung soll für das Thema der psychischen Störungen und wie diese in Radikalisierungsprozesse und religiös begründeten Extremismus eingebettet sein können, sensibilisiert werden. Ziel der Fachtagung ist es, Fachkräfte in ihren Handlungskompetenzen zu stärken und Hemmschwellen abzubauen.
Die Veranstaltung wird durch die Präventions- und Beratungsstelle gegen religiös begründeten Extremismus in Schleswig-Holstein „PROvention“ unter Trägerschaft der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. (TGS-H) organisiert.
Programm
11.12.2017
9:00 | Empfang und Neuste Entwicklungen der salafistischen Szene in Deutschland |
10:30 | Anziehungskraft des Salafismus |
11:30 | Radikalität ist keine psychische Erkrankung |
13:30 | Was sind psychische Störungen? Und wie entstehen sie? |
14:30 | Braucht es therapeutische Angebote speziell für Muslime? |
16:00 | Erfahrungen mit psychisch auffälligen Personen im Kontext der Beratung |
17:00 | Ausklang |
12.12.2017
9:00 | Ankommen |
9:30 | Vorstellung der Arbeit des Diagnostisch-Therapeutischen Netzwerkes Extremismus |
10:15 |
Workshops a) Traumatisierte Flüchtlinge und ihre Anfälligkeit für religiös begründeten Extremismus b) Salafismus zwischen Pathos und Pathologie c) Verhaltensauffälligkeiten bei Traumatisierten und Auswirkungen auf die Partnerschaft und die Familie d) Extremismus: Erfahrungen in der Traumaambulanz d) Suchterkrankungen und Extremismus e) Radikalisierung und Deradikalisierung als Krisenerfahrung –Psychodynamische Reflektion über die Arbeit mit Familien und Ausstiegswilligen |
12:30 | Podiumsdiskussion: Zusammenarbeit zwischen Beratungsstellen und psychologischen und psychotherapeutischen Angeboten |
13:30 | Ausklang |